Von Genua haben wir heute noch einmal einen lange Ritt von knapp 700 km bis nach Hause. Wir nutzen das schöne Wetter und dass der Gotthardpass heute noch einmal bis 18 Uhr offen ist, und nehmen die Passstraße anstatt den heißen Tunnel. Die Viertelstund Umweg lohnt sich:
Gegen 19 Uhr sind wir dann am Freitag Abend nach 4 Wochen durch 6 Länder (3 davon in Afrika) und 7800 Kilometern wohlbehalten wieder zu Hause angekommen.
In den nächsten Tagen werde ich dann noch ein kleines Resümee der Reise schreiben. Aber jetzt gibt es erst mal viel zu sortieren, zu sichten, aufzuräumen … 🙂
Heute, Donnerstag 7.11.2024, machen wir am frühen Morgen Zwischenstopp in Barcelona. Wie auch schon auf der Hinfahrt gibt es hier einen regen Passagierwechsel. Nachdem beim letzten Mal etwas weiter westlich lagen, haben wir diesmal direkten Blick auf die Stadt.
Morgens gegen 8 Uhr:
Nach dem Frühstück ist sonnig und wir haben von unserem Schiff einen super Blick auf die Stadt.
Zum zweiten Mal, diesmal bei der Ausreise aus Marokko im Fährhafen, werden alle Fahrzeuge durchleuchtet. Und wieder ist es das Nadelöhr bei nur einem Fahrzeug, welches den Scan durchführt. Warum man keine stationären Scanner in einer Halle o.ä. einsetzt, wissen wir nicht.
Ansonsten lief der Check-in problemlos, wir haben wieder eine ordentliche Kabine und können uns jetzt mehr als 2 Tage lang dem Essen, Schlafen und in Erinnerungen schwelgen hingeben🙂
Wie schnell doch dreieinhalb Wochen vergehen… Wir sind auf dem Weg nach Tanger, bzw. zum Fährhafen östlich davon. Unterwegs bauen wir noch ein paar Schlenker über kleine Landstraßen ein und meiden die Autobahn.
Staudamm unterwegs:
Mittagspause unter Olivenbäumen:
Wir haben Zeit. Die Fähre geht erst um Mitternacht und braucht nach Genua 2 Tage und 9 Stunden. Seltsamerweise einen halben Tag länger als von Genua nach Tanger.
Ein letzter Tee in Ksar es-Seghir, kurz vor den Fährterminals:
Im Hintergrund ist schemenhaft die spanische Küste zu erkennen, 19km entfernt.
Rabat, Marokkos Hauptstadt, hatte ich gar nicht so auf dem Radar. Aber für die kommende Übernachtung wäre es von der Entfernung her passend. Und so buchen wir ein kleines Zimmer und machen einen Glücksgriff: ein wunderschön hergerichtetes Haus direkt an der Medina, geschmackvoll eingerichtete Zimmer. Wir haben das Zimmer ganz oben. Es ist klein, hat aber ein tolles Bad mit moderner Glasdusche, alles funktioniert, nichts wackelt oder ist kaputt… das hatten wir lange nicht mehr. Und wir haben da oben eine Dachterrasse mit tollem Ausblick:
Schnell noch vor Sonnenuntergang die Kasbah besichtigt. Suchbild: wo ist die untergehende Sonne? 😜
Und dann ab in die Medina: schauen, shoppen, essen.
Nach 15 Jahren ist es soweit. Wir, Shaun und ich, trennen uns von einem Paar treuer Reisebegleiter: den Lowa Dessert Boots.
Diese Wanderschuhe ohne Membrane waren mir in heißen Gegenden eine sehr gute Alternative zu herkömmlichen Motorradstiefeln. Aber jetzt sind sie wirklich am Ende: die Sohlen lösen sich ab, die ehemals weichen Plastikteile sind durch zig Kilometer in Sonne, Sand und Staub spröde geworden und zerbröseln. Das Gewebe und das Fußbett sind noch top. Einmal, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich in den 15 Jahren die Schnürsenkel gewechselt. Hoffentlich bekomme ich so eine hervorragende Qualität noch einmal. Da muss ich jetzt im Winter mal recherchieren. Da man mir die Schuhe schon mehrfach abkaufen wollte, u.a. ein senegalesischer Grenzbeamter😁, werfe ich die Schuhe nicht einfach in den Müll, sondern lasse sie an der letzten Unterkunft stehen. Vlt. möchte ja noch jemand viel Kleber investieren und sie noch ein klein wenig weiter benutzen.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse…
… starten wir wieder Richtung Norden. Uns bleiben gerade mal noch knapp 3 Tage, bis wir Dienstag Nacht wieder auf die Fähre müssen.
Nördlich von Agadir führt die Straße N1 erst an ein paar schönen Stränden entlang, bevor sich dann durch die hügeliger werdende Landschaft windet. Zuerst ist die Landschaft noch karg und trocken…
… aber dann wird es von Kilometer zu Kilometer merklich grüner:
Etwas südlich von Safi buchen wir eine „Villa mit zwei Schlafzimmern“. Nur das es keine 2 Schlafzimmer gibt. Überhaupt ist das Haus ziemlich renovierungsbedürftig: Ameisen im Untergeschoss, eine untere Toilette, die nicht als Toilette genutzt werden kann (defekt), dafür eine Handbrause über dem Spülkasten (das ist dann das beschriebene Badezimmer) und Wasser, das nicht abläuft (eigentlich doch, aber über den Flur in die Küche) usw. usf.
Schade, denn auf den ersten Blick ist dieses Reihenendhäuschen und die ganze Wohnanlage hier recht nett. Aber eben alles stark in die Jahre gekommen. Einmal eingebaut und dann nix mehr gemacht, so kommt es uns vor.
Abends schlendern wir noch über die Strandpromenade und gehen Abendessen.