Kakaoplantage

Dieses erste Highlight des Tages ist in zweifacher Hinsicht eine Überraschung. Zum einem stand es gar nicht in meinem Programm und zum anderen hat die Kubanerin, die uns den gesamten Prozess der Kakaogewinnung erklärt hat, das so toll und in deutsch gemacht, dass alle total von diesem Event begeistert waren.

Sie erklärte uns, wie sie hier auf der Farm Kakao nicht in Monokultur, sondern in einem Mischwald mit Bananen, Mangos, Papaya usw. anbauen, wo jede Pflanze ihren Beitrag zu einer gelungenen Symbiose leistet.

Wir lernten, wie man eine reife Kakaofrucht erkennt, wie die Bohnen entfernt, fermentiert, geröstet, geschält und gemahlen werden, wie die Bohnen in jeder dieser Stufen schmecken, wie sie zu fertigen Produkten verarbeitet werden und wie es mit dem staatlichen Quasi-Monopol auf Kakao ausschaut (90% der unfermentierten frischen Bohnen müssen sie abgeben).

Die restlichen 10% (manchmal auch etwas mehr erzählt sie uns mit einem Augenzwinkern) werden von ihnen selbst 6 Tage fermentiert, ca. 1 Woche getrocknet, dann geröstet und schließlich zu einer Paste von der Konsistenz von Lehm vermahlen, die sie letztendlich zu Kugeln oder Tafeln formen. Diese werden nach wenigen Stunden steinhart.

Natürlich durfte zum Schluss ein Kakaotrunk nicht fehlen.

Wir erfuhren auch, was man hier unter 100% Kakao versteht: die Paste, die beim Mahlen der gerösteten Bohnen entsteht, inkl. der Kakaobutter, eben alles, was original in der Bohne steckt.