Heute Abend waren wir zum Wikingeressen und zur Abschiedsparty von Wikingerkönig Harald Schönhaar auf den Lofoten eingeladen, bevor er sich auf seinen nächsten Raubzug, genannt „Handelsreise“, begab.
Er empfing uns in seinem 180m Langhaus, das nach Funden und Ausgrabungen in den 80er Jahren rekonstruiert wurde.
Der Met floss in Strömen, das Essen war reichlich (und anti-vegetarisch) …
… die Tänzer ausgelassen und die Party leider viel zu schnell vorbei, da unser Langboot … äh Reisebus … schon ungeduldig wartete.
Heute Mittag lagen wir in der Stadt Bodo (gesprochen ‚Bude‘). Dort sind wir bei Top Wetter zu einer 2-stündigen Bootstour durch die landschaftlich sehr reizvolle Umgebung gestartet – nicht mit Honda, auch nicht BMW, sondern mit Yamaha – 300 PS stark und als Außenborder an unserem Boot 🙂
Damit waren wir auf fast spiegelglatter See mit bis zu 65 km/h unterwegs.
Unterwegs konnten wir Seeadler beobachten: ein erwachsenes Paar, das bis vor kurzem noch ein Junges aufgezogen hat …
… und einen jungen Seeadler
Außerdem konnten wir beeindruckende Gesteinsformationen bewundern, die sich vor zig Millionen Jahren gebildet haben, als sich die amerikanische tektonische Platte unter die eurasische geschoben hat und Grönland auf das heutige Norwegen geprallt ist.
Man schätzt, dass sich die Gebirge hier damals bis zu 11.000m hoch aufgetürmt haben, also deutlich höher, als der heutige Himalaya.
Ein weiteres Highlight der Tour war der Saltstraumen, ein Gezeitenstrom, der hier bei entsprechendem Tidenhub (max. 3,5m) und Mondphase gewaltige Strudel bildet, wenn er zwischen den Inseln hindurchströmt.
Allerdings waren wir zu einer Zeit hier (1,2m Tidenhub und Halbmond), zu der die Strudel weniger stark ausgeprägt sind. Dafür konnten wir aber ein paar jagende Schweinswale beobachten.
Ähnlich wie bei der Äquatortaufe hatten wie heute Vormittag Besuch von Neptun, der jeden Polarkreisüberquerer (auf freiwilliger Basis) getauft hat.
Die Taufe bestand in einer großen Kelle voll Wasser mit Eiswürfeln, die dem Täufling hinten in den Kragen geleert wurde. Immerhin hat sich ein Drittel unserer Motorradgruppe taufen lassen 🙂
Heute morgen kurz vor 8 haben wir den nördlichen Polarkreis überquert. Das heißt, im Sommer gibt es Tage (nach Norden hin werden es immer mehr), an denen die Sonne nicht untergeht, bzw. im Winter nicht aufgeht.
Und wir sind nördlicher als die Nordspitze von Island. Dabei haben wir gerade mal die halbe Strecke (innerhalb Norwegens) zum Nordkap zurückgelegt. Ungefähr die Hälfte Norwegens liegt also nördlich des Polarkreises.
Und, wie man sieht, haben wir endlich mal schönes Wetter 🙂
Heute Nachmittag lag unser Schiff für ca. 2h in Alesund und wir hatten Gelegenheit zum Landgang.
Die Stadt ist unter anderem dafür bekannt, dass sie nach einem großen Brand 1904 mit Hilfe des dt. Kaiserreichs wieder mit Häusern aus Stein im Jugendstil neu aufgebaut wurde (Wikipedia).
Während unseres Stopps in dem kleinen Ort Urke machen wir unseren ersten Landgang. Hier gibt es nur einen kleinen Bootssteg. Deshalb ankert unser Schiff im Fjord und wir werden per Tenderboot an Land gebracht.
Auf dem Bild links im Hintergrund ist unsere Vesteralen zu sehen, rechts vorn das Tenderboot.
Der Ort selbst gibt nicht viel her und das Wetter motiviert auch nicht gerade zu längeren Spaziergängen. Das Flüsschen im Ort führt ordentlich Wasser und die Häuschen sind ganz nett.
Bei stürmischer See und regnerischem Wetter fahren wir mit der „Vesteralen“, einem kleineren Schiff der Hurtigrutenflotte, Richtung Norden. Wobei wir immer wieder tief in die Fjorde hineinfahren. Der rauhe Seegang sorgt dafür, dass die Besatzung immer wieder neue „Tüten“ bereitlegen muss. Wer da nicht schon in Bergen etwas gegen Seekrankheit eingeworfen hat, hat jetzt schlechte Karten. Aber aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass Akupunkturarmbänder auch gut und vor allem nachträglich gegen Seekrankheit helfen.
Trotzdem ist das Bordrestaurant zum Frühstück gut besucht.