Gen Marrakesch

Auf unserer Weiterfahrt nach Marrakesch kämpfen wir uns durch einen Sandsturm, Regen und starken böigen Seitenwind, der den Benzinverbrauch drastisch in die Höhe schnellen lässt. Aber das Tankstellennetz ist hier sehr dicht und so kommen wir nach diesem wilden Ritt ziemlich geschafft gegen 20 Uhr in Marrakesch an. Als Belohnung gönnen wir uns jeder eine leckere Tajine – einmal in der Variante Lemmon Chicken und einmal Rindfleisch mit Pflaumen.

Casablanca

In Casablanca wollen wir uns die große Hassan-II.-Moschee anschauen. Sie ist eine der größten Moscheen und hat das zweithöchste Minarett der Welt (200m). Und sie ist wohl die einzige Moschee in Marokko, die von Nicht-Muslimen besucht werden darf. Dass wir dann pro Person ca. 13 Euro Eintritt bezahlen müssen, verwundert mich aber dann doch. Aber die Dimensionen des Baus, sowohl innen als auch außen (Vorplatz) sind schon beeindruckend. Doch bzgl. Innengestaltung gibt es viel schönere Moscheen.

Frühstück in Tanger

Gegen 8 Uhr (früher ging leider nicht) frühstücken wir in dem tollen Innenhof vom Hotel. Es gibt Pancakes , Brot, Marmelade, Butter, Schmelzkäse, frisch gepressten OSaft und Kaffee/Tee. Sehr lecker.


Bis wir gepackt und aufgesattelt haben, ist es doch wieder 9:30. Wir entscheiden uns dann für die mautpflichtige Autobahn, auf der man wohl ca. doppelt so schnell voran kommt, um zügig nach Casablanca zu gelangen.

Tanger bei Nacht

Nach einem schnellen Imbiss im Innenhof unseres Hotels gehts in die Stadt.

Die Medina (Altstadt) ist unser Ziel. Da unsere Unterkunft sehr schön zentral liegt, sind es nur ein paar Minuten zu Fuß.

Außerdem wollen wir Geld tauschen. Die Wechselstuben haben einen guten Kurs, tauschen aber nur Bargeld. Aber der zweite ATM mag uns dann und beglückt uns gegen eine deftige Automatengebühr mit Marokkanischen Dirham (MAD). Der Kurs liegt ungefähr bei 1:11 (1€=11MAD), aber unter Beachtung des Automatenkurses und der Gebühren kommt man auf 1:10. Ist ja so auch leichter im Kopf umzurechnen😂

In den Gassen der Medina gibt es sehr viele Obst-, Gemüse- und Gewürzstände. Die Dattel-Kilopreise liegen zwischen 4 und 14 Euro. Wir gönnen uns an verschiedenen Ständen bzw. Restaurants ein paar Riesendatteln, leckeren starken süßen Pfefferminztee…

… frisch gepressten Granatapfelsaft und ein paar Saté-Spieße.

Unser Wetter aktuell in Tanger:

Check-in

Unser vorab über booking.com gebuchtes Gästehaus/kl. Hotel „Dar Omar Khayam“ erweist sich als gut zu finden, mit einem sehr freundlichen Gastgeber, einem ordentlichen Zimmer und einem sehr schönen Innenhof.

Die Motorräder parken auf dem Bürgersteig vor dem Hotel und werden, zusammen mit anderen Fahrzeugen, von einem Wachmann im Blick behalten.

Ankunft Tanger

Mit ca. 2h „Verfrühung“, um 14 Uhr Ortszeit (15 Uhr in Dtl.), kommen wir in Tanger an. Schon Stunden vorher sind die Leute mit Taschen wie aufgescheuchte Hühner durch die Gänge gerannt. Auch jetzt, wo wir schon eine Viertelstunde im Hafen liegen, sind Parkdecks noch nicht freigegeben. So warten wir eben noch auf dem Achterdeck und beobachten das Geschehen im Hafen.

Gegen 15 Uhr verlassen wir dann das Schiff. Direkt an der Rampe dann die erste Kontrolle: der Einreisestempel im Paß. Christian muß zu einem Gebäude, um sich den Stempel zu holen, ist aber nach 10-15 Minuten schon wieder erfolgreich zurück.

1,5km weiter (ja hier gibt es viel Platz🙂) dann die Zollkontrolle. ALLE Fahrzeuge werden stichprobenartig kontrolliert und Christian braucht auch noch sein Fahrzeugzettelchen. Ich muss mein Topcase öffnen und werde gefragt, ob ich eine Drohne dabei habe. Bei Christian wird der Seitenkoffer kontrolliert.

Nach reichlich einer Stunde und einer nochmaligen Kontrolle verlassen wir gegen 16 Uhr das Hafengelände.

Eigentlich gar nicht sooo lange und der Mehraufwand für den Papierkram im Hafen anstatt auf dem Schiff fiel auch nicht wirklich ins Gewicht. Andererseits hat man auf dem Schiff aber auch die Zeit, um das schon vorab zu erledigen.

Vom 30km östlich von Tanger liegenden Hafen in die Stadt nehmen wir die Küstenstraße. Da sind wir zwar deutlich länger unterwegs, als auf der neuen Schnellstraße, aber wir bekommen schon mal einen Eindruck vom Land.

Einreisedokumente

Wie wir heute erst mitbekommen, kann/soll man sich die Einreisestempel für Marokko schon auf dem Schiff holen. An der Rezeption meint man allerdings, dass man das auch im Hafen erledigen kann. Wir probieren notgedrungen beide Varianten: ich habe mich in die lange Schlange der Wartenden für den Stempel in den Pass eingereiht, Christian wird es dann erst in Tanger erledigen können, da sein Paß am Motorrad ist und wir aktuell nicht rankommen. Außerdem müssen wir noch eine zweite Hürde nehmen: einen ganz wichtigen 😁 kleinen Zettel für das Motorrad, quasi die temporäre lokale Fahrzeugzulassung. Dafür ist wiederum der abgestempelte! Paß und die deutsche Zulassung vorzulegen. Auch das kann dann Christian erst im Hafen erledigen.

Unser Schiff

Auf den ersten Blick macht unsere „Excellent“ der Fährgesellschaft GNV einen ganz ordentlichen Eindruck. Aber bei genauerem Hinsehen ist sie doch schon ziemlich heruntergekommen. Die Polster in den öffentlichen Bereichen sind schmutzig, verschlissen und teilweise aufgerissen, viele der LED Lampen sind im Flackermodus (defekt) und einige Bereiche des Schiffes sind nicht zugänglich obwohl eigentlich öffentlicher Bereich (Vorderdeck, Panoramabar, Kino…). Aber unsere Kabine, ist wie erwähnt, ganz gut (mal abgesehen von einer abgerissenen Halterung in der Dusche und einen Wasserhahn, der das Nass freizügig über den ganzen Waschtisch verteilt.

Essenstechnisch haben wir vorab einen Voucher im Wert von 100 Euro für 80 Euro gekauft. Mit dem kommen wir bis jetzt für die 2 Tage ganz gut hin, da wir auch noch einigen Proviant von zu Hause dabei haben. Auf dem Schiff gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant, ein a la carte Restaurant, 2 Cafés/Bars, sowie einen kleinen duty free Shop.

Abends wurde auch etwas arabische Musik geboten.

Zwischenstopp Barcelona

Wir liegen jetzt (10:30) in Barcelona. Leider haben wir keinen schönen Blick auf die Stadt.

Wir schauen jetzt gleich nochmal runter aufs Parkdeck, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Reisende hier schon von Bord gehen. Auch will ich schon mal ein paar warme Klamotten verstauen, die wir die nächsten dreieinhalb Wochen sicher nicht brauchen. Gestern ist uns schon aufgefallen, dass es einen relativ großen Bereich für Motorräder gibt, die nur bis Barcelona fahren. Wir selbst stehen nur zusammen mit 2 tschechischen Motorradfahrern, die scheinbar auch bis Tanger mitfahren.

Hier noch einmal unsere (grobe) Route durch das Mittelmeer:

Fähre Genua

In Italien passieren wir 3 Mautstellen. Für Motorradfahrer ist das immer etwas nervig, bis man Geld, Karte oder Handy rausgekramt hat. Aber dank zunehmender kontakloser Bezahlmöglichkeiten kann man auch die Kreditkarte in einer Ärmeltasche – wenn so etwas an seiner Motorradkombi hat (ähnlich wie bei den Ski/Snowboardjacken) – platzieren und kommt so schnell durch die Mautstellen.

Als Ankunftszeit an der Fähre hatten wir uns 15 Uhr vorgenommen (16 Uhr wäre der letzte offizielle Check-in). Das schaffen wir nicht ganz, auch weil wir als „Tanger-Aussteiger“ (es gibt noch einen Zwischenstopp in Barcelona) noch einmal extra auf die Polizeistelle müssen , um uns irgendein Papier zu holen. Wir vermuten, es ist das „kleine“ Visa für Marokko, ähnlich dem Zettel, den man im Flieger bspw. für Ägypten ausfüllen muss. Aber dann, so gegen 16:30, sind wir auf der Fähre, die Motorräder sind verzurrt …

… die Kabine mit Seeblick ist bezogen und wir machen uns jetzt (18:30), eine halbe Stunde nach Ablegen, bereit das Schiff zu erkunden.