Nach einem tollen Frühstück mit Früchten, Eier, Käse und gutem Kaffee geht es heute morgen zu Fuß ins Viñales-Tal Wir erfahren viel über die Landwirtschaft, die Farmen, das Klima und den sanften Tourismus hier. Wir bekommen eine Vielzahl Pflanzen zu sehen, deren Früchte wir aus dem Supermarkt kennen, jedoch noch nie gesehen haben, wie diese eigentlich wachsen und abgebaut werden.
Außerdem haben wir im Tal auch einen schönen Blick auf die Mogotes, diese isoliert stehenden, steilen Kalksteinhügel.
Für die nächsten zwei Nächte ist unsere Gruppe in zwei verschiedenen Casa Particulares untergebracht. Ich habe ein Zimmer in einer Art Bungalow. Und wir fühlen uns Dank der netten Gastgeberin und eines furchteinflößenden Wachhundes wohl und sicher.
Gegen 18 Uhr wird es hier dunkel und so unternehme ich noch schnell einen Spaziergang ins Stadtzentrum. Unterwegs fällt mir ein Baum auf, der über und über mit Tilandsien(?) bewachsen ist.
Auf dem lokalen Souvenirmarkt kann man mit etwas Verhandlung auch überschüssige Peso anstatt Euro/Dollar umsetzen.
Auf dem Weg nach Viñales stoppen wir auf einer Anhöhe, von der man einen schönen Blick in das Tal Valle de Viñales hat. Die Palme mit dem hellen Stamm im Vordergrund ist übrigens eine Königspalme, der Nationalbaum Kubas. Der Stamm ist sehr glatt und sieht aus wie Beton.
Zur Mittagszeit besuchen wir noch eine zweite Tabakfarm, die auch schon eine Auszeichnung bekommen hat, welche nur einmal pro Jahr vergeben wird. Hier erfahren wir auch noch einiges über die Fermentation von Tabak, die Sortierung der verschiedenen Qualitäten, Deckblätter usw.
So sieht übrigens eine Tabakpflanze aus, wenn man sie zur Blüte kommen lässt:
Unterwegs nach Vinales machen wir Halt auf der Tabakplantage Finca Montesino.
Der Tabakanbau erfolgt immer noch auf relativ kleinen Farmen, denn er erfordert viel Handarbeit.
Die Tabakblätter werden in mehreren Schritten von unten nach oben von der Pflanze geerntet (siehe Bild unten)…
… und dann in einer Scheune getrocknet.
Auch das Rollen der Zigarren geschieht nach wie vor in Handarbeit.
Natürlich kann man hier auch Zigarren kaufen. Auch wenn man uns versichert, dass es hier nur die Hälfte kostet im Vergleich zu den Städten, finde ich als Laie die Preise ziemlich hoch. Die auf dem Bild zu sehenden Pakete bewegen sich zwischen 150 Euro (ganz unten/vorn) bis 25 Euro ) (einzelne große Zigarre hinten).
Heute morgen, am Donnerstag den 28.12.2023, verlassen wir Havanna in westlicher Richtung. Wir wollen auf dem Weg nach Vinales eine Tabakplantage besuchen.
Leider regnet es heute und wohl auch die nächsten zwei Tage. Meist kommt vor und während einer Kaltfront (morgen und übermorgen) Regen wie man uns hier sagt. Kaltfront bedeutet, dass die Temperaturen bis auf 20 Grad fallen werden.
Im Museum der alten Götter erfahren wir so manches über die Ureinwohner Kubas und deren Nachfolger.
Im Museum liegt eine wirklich dicke Staubschicht auf allen Exponaten. Man entschuldigt sich mit dem Hinweis auf die Explosion im benachbarten Hotel (im Bild oben ganz links ist ein Teil der Hotelruine zu sehen) vor über einem Jahr. OK, manche brauchen Jahrzehnte für den Bau und die Inbetriebnahme eines Flughafens und andere Jahre für die Entfernung von Staubschichten…😜
Die ursprünglichen Bewohner dieser Insel waren ein Volk ähnlich der Inkas und Mayas, aber nicht so hoch entwickelt wie diese. Mit Ankunft der Spanier wurden sie durch Versklavung und eingeschleppte Krankheiten praktisch ausgerottet. Es gibt wohl nur noch zwei Familien, bei denen ein geringer DNA-Anteil dieses untergegangen Volkes nachweisbar ist. Als neue Arbeitskräfte brachten die Spanier dann Menschen aus der Gegend des heutigen Nigeria als Sklaven nach Kuba. Diese brachten auch ihre Gottheiten und Rituale mit hierher. Und von diesen wird hier in dem Museum berichtet.
Nach dem Museumsbesuch gönnen wir uns noch einen letzten Blick auf das Capitol von Havanna, bevor es zurück in unsere Unterkunft geht.
Zum Mittag fallen wir im Restaurant ‚Ajiaco‘ ein. Wir sollen hier beim Kochen helfen🙂 Aber als erstes bekommen wir ein Anleitung, um uns einen Mojito a la Ajiaco zu mixen: anstatt weißen Rum nehmen wir 8 Jahre alten braunen Rum, Honig anstatt braunen Zucker, wenig Wasser, etwas Eis…
Die Menge an Rum wird mein Ausgießen aus der Flasche durch lautes Zählen auf 5 bestimmt – wahlweise in deutsch, englisch oder spanisch. Spanisch ist am besten, denn das dauert am längsten 😂
Das Endprodukt:
Das bringt uns schon mal ordentlich in Stimmung auf den jetzt folgenden Besuch in der Küche.
Wir werden in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe kümmert sich um die Lobster (da bin ich natürlich dabei) und die zweite Gruppe um das Lammfleisch (auch nicht schlecht, aber man kann ja nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen).
Nach getaner (Vor)Arbeit genießen wir diverse Vorspeisen, während die Profis in der Küche den Hauptgerichten den letzten Schliff geben. Außerdem gibt uns das Zeit für einen zweiten Mojito.
Das Essen ist wirklich ein Genuss und übertrifft meine Erwartungen deutlich.
Nach dem Dessert und einem Kaffee wünschen wir uns alle einen Bus mit Liegesitzen.
Aber wir werden nach einer kurzen Fahrt zurück nach Havanna gleich noch einmal mental gefordert…
Am späteren Vormittag besuchen wir das Fischerdorf Cojimar. Vom Fischfang ist nichts mehr zu sehen. Aber die kleine Festung ist sehr schön und wir schlendern etwas durch das Dörfchen.