„Delfinarium“

Ich habe erst etwas überlegt, ob ich den Delfinariumsbesuch wirklich machen soll. Denn diese Tiere in Gefangenschaft zu halten, sollte man eigentlich nicht unterstützen. Aber man hatte mir versichert, dass es den Tieren dort gut geht, die Anlage in einer Bucht ist, von Meerwasser durchflutet und die Delfine auch Nachwuchs hätten… Erzählen kann man natürlich viel, aber ich war neugierig und wollte es mir anschauen…

Das Ganze war bei mir gleich um die Ecke, nur etwas mehr als einen Kilometer Luftlinie von meinem Hotel entfernt in der nächsten Bucht (mit dem Bus ca. 5km).

Gleich zu Beginn hatte ich ein sehr schönes (inoffizielles😁) Erlebnis mit 2 Delfinen (Mutter und Sohn). Während die erste Gruppe Instruktionen zum Schwimmen mit den Delfinen bekommen hat, war ich an einem anderen Becken und hab mich ans Wasser gesetzt. Erst kamen die beiden Delfine ein paarmal vorbei und haben mich genau gemustert, was das wohl für ein Touri ist, der da sitzt. Aber dann haben sie meine Hand angestupst und dann hat mir der junge Delfin ein Blatt (das kleine gelbe Etwas in seinem Maul) gebracht – beim ersten mal vor seiner „Nase“ hergeschoben/balanciert, später im Maul zwischen seinen spitzen Zähnen. Das musste ich nehmen und wegwerfen und er hat es mir wieder zurück gebracht. Schien ihm Spaß zu machen, wie den Hunden das Apportieren. So ging das ein paar mal.

Als ich später an einer Leiter vorbeigelaufen bin, hat er sich mit mir unterhalten (mit seinen Pfeiflauten) und gemeint, ich solle doch zu ihm ins Wasser kommen. Als ich gesagt habe, ich dürfe das nicht, war er ganz traurig.

Das offizielle Event war das Baden mit den Delfinen, 2 Schwestern, Brenda und Laura , 18 (160kg) und 7 Jahre (120kg) jung. Also keine leichten Mädels 😁. Ich hatte schon Delfinbegegnungen als Taucher und erfahren, dass diese Tiere sehr neugierig sind und oft ganz nah an Menschen herankommen. Aber so hautnah, im wahrsten Sinne des Wortes, war es noch nie.

Sie scheinen es auch zu mögen, wenn sie am Bauch gestreichelt werden, denn sie drehen sich immer wieder mal auf den Rücken, ohne dass ich ein Kommando dazu bemerkt habe.

Insgesamt würde ich zu diesem Delfinarium sagen „ja, aber“… Diese Anlage mit den eingezäunten Bereichen in einer Meeresbucht mit richtigem Meeresboden ist natürlich etwas anderes, als die alten Delfinarien mit ihren Betonbecken, wie ich sie bspw. noch in den 80ern in Rumänien am Schwarzen Meer erlebt habe. Trotzdem sind die Tiere eingesperrt. Ob man das mit einem Besuch unterstützen sollte – ich weiß nicht so recht. Es ist ja auch für die Besucher eine Möglichkeit, in die Meereswelt einen, wenn auch natürlich sehr oberflächlichen, Einblick zu bekommen. Ich hoffe, dass es bei den Besuchern etwas Sensibilität für andere Lebewesen, Vermüllung der Meere usw. erzeugt.