Playa Esmeralda

So schaut es also aus im Hotel Sol Rio de Luna y Mares am Strand Playa Esmeralda:

Der erste Eindruck nach meiner Ankunft gestern beim Abendessen: was für ein krasser (unnötiger?) Überfluss hier in diesem 4 Sterne All-Inclusive-Hotel. 7 Buffet-Abschnitte, davon 3x Livecooking. Nicht das wir in den letzten 2 Wochen schlecht gegessen hätten – nein, ganz im Gegenteil. Aber wir haben in diesen 14 Tagen auch immer wieder die harten Bedingungen vor Augen geführt bekommen, unter denen die Menschen hier leben. Bspw. diese Lebensmittelkarte hier:

Das, was man dafür pro Monat bekommt (wenn man es bekommt), reicht für ca. 1 Woche zum Überleben. ‚Und was macht ihr die anderen 3 Wochen?‘ haben wir den Reiseleiter gefragt. ‚Ja da muss man halt schauen …‘ Wie muss dann dieser Überfluss hier auf die Angestellten wirken? Klar, diese Situation hat man in vielen Teilen der Welt, wenn man als Tourist dorthin kommt. Aber hier ist es mir noch einmal richtig bewusst geworden, da die Reise nicht hier begonnen hat, sondern nach 2 Wochen „Land und Leute“ hier endet.

Vorwärts, wir müssen zurück!

Heute ist Sonntag der 07.01.2024, der 14. Tag der Rundreise und damit der letzte Tag des offiziellen Teils der Tour. Jetzt beginnt für die Teilnehmer noch ein 3 oder 7 tägiger Badeaufenthalt in Guardalavaca. Für mich bedeutet es, dass die letzte Urlaubswoche angebrochen ist.
Die meisten von uns werden in Guardalavaca im gleichen Hotel untergebracht sein. So können wir die eine oder andere nette Bekanntschaft noch etwas weiterpflegen.

Eigentlich sollten wir heute lt. Reiseplan die alte Küstenstraße um den Humboldt-Park herum Richtung Westen fahren. Aber mittlerweile sind die Brücken auf der Strecke wohl so marode (Dtl. lässt grüßen), dass Busse die Strecke nicht mehr befahren dürfen. So wird die eh schon lange Strecke heute noch einmal viel länger, da wir jetzt die Insel wieder komplett Richtung Süden durchqueren, zurück nach Guantanamo fahren und von dort wieder Richtung Nordwesten an die Nordküste… Und tanken müssen wir auch noch… Es wird/bleibt spannend 😁

Playa Barigua

Zum Abschluss des Tages fahren wir noch an den Strand von Barigua. An diesem, einem der wenigen Sandstrände in der Gegend, treffen wenige Touristen auf bessergestellte Kubaner und „Langzeittouristen“ (ähnlich wie in Thailand) zusammen. Eine interessante Mischung. Das Meer ist sauber und sehr warm – ich schätze zwischen 24 und 26 Grad.

Direkt am Strand gönnen wir uns auch eine Massage mit gut riechenden Kokosnussöl🙂

Abschied von Minnie Mouse

An der Einfahrt zu Kakaoplantage ergibt sich für unsere österreichischen Mitreisenden eine schöne Gelegenheit, dem von den Enkeln von zu Hause mitgebrachten Kuscheltier ein neues Zuhause zu geben. Eine Mutter mit 2 Kindern verkauft am Straßenrand Zahnpasta und andere Kleinigkeiten. Minnie Mouse findet bei dem kleinen Mädchen eine neue Freundin.

Kakaoplantage

Dieses erste Highlight des Tages ist in zweifacher Hinsicht eine Überraschung. Zum einem stand es gar nicht in meinem Programm und zum anderen hat die Kubanerin, die uns den gesamten Prozess der Kakaogewinnung erklärt hat, das so toll und in deutsch gemacht, dass alle total von diesem Event begeistert waren.

Sie erklärte uns, wie sie hier auf der Farm Kakao nicht in Monokultur, sondern in einem Mischwald mit Bananen, Mangos, Papaya usw. anbauen, wo jede Pflanze ihren Beitrag zu einer gelungenen Symbiose leistet.

Wir lernten, wie man eine reife Kakaofrucht erkennt, wie die Bohnen entfernt, fermentiert, geröstet, geschält und gemahlen werden, wie die Bohnen in jeder dieser Stufen schmecken, wie sie zu fertigen Produkten verarbeitet werden und wie es mit dem staatlichen Quasi-Monopol auf Kakao ausschaut (90% der unfermentierten frischen Bohnen müssen sie abgeben).

Die restlichen 10% (manchmal auch etwas mehr erzählt sie uns mit einem Augenzwinkern) werden von ihnen selbst 6 Tage fermentiert, ca. 1 Woche getrocknet, dann geröstet und schließlich zu einer Paste von der Konsistenz von Lehm vermahlen, die sie letztendlich zu Kugeln oder Tafeln formen. Diese werden nach wenigen Stunden steinhart.

Natürlich durfte zum Schluss ein Kakaotrunk nicht fehlen.

Wir erfuhren auch, was man hier unter 100% Kakao versteht: die Paste, die beim Mahlen der gerösteten Bohnen entsteht, inkl. der Kakaobutter, eben alles, was original in der Bohne steckt.

Casa Particular

Wie schon erwähnt sind wir meist in sogenannten Casa Particular (Privatunterkunft) untergebracht. Das kann ein Haus mit 2 Zimmerchen sein oder ein privat geführtes Hotel. Alle Unterkünfte hatten bis jetzt ein ordentliches Badezimmer, Klimaanlage, WLAN, waren immer sehr sauber und die Betreiber ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Hier mal ein Beispiel der heutigen einfachen Unterkunft, in der ein Teil unserer Gruppe untergebracht ist.

Und hier noch zum Beispiel das Hotel in Havanna:

Baracoa

Angekommen in Baracoa, der Kakao-Stadt…

…wollen wir uns als erstes das kleine Fort hier anschauen. Das Museum hat geschlossen und wir geben uns mit der Außenanlage zufrieden.

Danach noch ein kurzer Schlenker durch die Innenstadt. Das Haus des Kakaos hat eine wunderschöne Inneneinrichtung und einen schönen Innenhof. Nur gibt es leider keinen Kakao, max. ein holländisches Bier ist im Angebot. Schade.

Ciao Südküste

Wir folgen noch ein Stück der Südküste und halten für einen kurzen Fotostopp am Meer. Leider können wir Guide und Busfahrer nicht zu einer Badepause übereden.

Die Felsen (ehemaliger Meeresboden) fallen hier in Stufen zum Meer ab.

Wir verlassen dann die Küste und biegen ins Landesinnere Richtung Baracoa an der Nordküste ab.

Unterwegs halten wir noch mehrmals an Stellen, wo Obst, Gemüse und Souvenirs verkauft werden.