An der Grenze treffen wir einen Portugiese von den Azoren auf einer 2017er Africa Twin. Er ist, aus Guinea-Bissau kommend, wie wir auf dem Weg Richtung Norden und hat heute schon 8 Grenzen überquert! Jetzt treffen wir ihn hier südlich von Nuakschott wieder in der Pampa am Straßenrand stehend. Wir halten natürlich sofort an, da wir von einer Panne ausgehen. Alles gut meint er. Er hatte sich einen Nagel im Hinterrad eingefahrenen und ist gerade mit dem Schlauchwechsel fertig. Und ein Schlauchwechsel bei so einem steifen Hinterradreifen ist keine schöne Arbeit, das könnt ihr mir glauben. In den wenigen Minuten, die er Vorsprung von der Grenze hatte, hat er das geschwind gemacht. Unglaublich der Carlos. Wir stellen auch fest, dass wir in Nuakschott dieselbe Unterkunft anpeilen wie er. Wiedersehen also vorprogrammiert 🙂
Als nächstes eine Tankstellenbegegnung: die Tankstelle kennen wir schon von der Fahrt Richtung Süden: damals hat der Tankwart nicht verstanden, beide Motorräder gleich hintereinander zu betanken, um einen Gesamtbetrag zu bekommen (machen wir immer so). Er hat die Zapfpistole nach dem ersten Motorrad wieder eingehängt, sich den ersten Betrag nicht richtig gemerkt (wir schon) und dann falsch zusammengerechnet. Das gab dann ein mittelgroßes Theater an der Tankstelle! Und wechseln/rausgeben könnte er angeblich auch nicht. Jetzt nun wieder gleiche Tankstelle und – so ein Mist – gleicher Tankwart. Aber diesmal hat er es kapiert und betankt gleich beide Motorräder. Doch diesmal hat er ein Problem mit dem Wort STOP (wir haben nämlich nur begrenzt mauretanisches Geld und müssen erst in Nuakschott an den ATM). Er hält bei unserem STOP zwar kurz inne, aber lässt dann doch noch etwas in den Tank laufen. Zu viel!! Also wieder Theater! Geld reicht nicht. Irgendwann drücken wir ihm entnervt zusätzlich ein paar senegalesische Münzen in die Hand (ein paar Cent) und fahren einfach. Keiner schießt uns hinterher, kein Polizeihubschrauber… scheint geklappt zu haben. Aber vlt. werden wir ja bei der Ausreise festgenommen. Ich mag Mauretanien nicht. Hatte ich, glaube ich, schon erwähnt.
Außerdem gibt es hier in der Gegend extrem viele traurige Tierbegegnungen: die Straßenränder sind voll Dutzenden, wenn nicht gar Hunderten, Tierkadavern in allen Verwesungszuständen: aufgebläht seit kurzem tot, schon etwas länger liegend und übel stinkend, mumifizierte Fellhüllen und hell leuchtende Gebeine. Pferde, Esel, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen – jegliches Getier. Ob hier eine Seuche grassiert oder ob es Wassermangel ist – wir wissen es nicht.