Bayamo

Gegen Mittag halten wir in Bayamo, welche auch als Geburtsstadt der kubanischen Nation bezeichnet wird. Bayamo war die erste Stadt, die im vorletzten Jahrhundert den Spaniern im Befreiungskrieg abgenommen wurde. In einer typischen Calesas, einer Kutsche erkunden wir die Stadt.

Einkauf

Unterwegs auf der ‚Autobahn‘ Richtung Santiago de Cuba halten wir an einer Raststelle. Im Shop funktioniert sogar Kreditkartenzahlung (das zweite Mal bisher). Das muss ich nutzen:

Leider gibt es aber gerade keine Cola, noch nicht mal die einheimische Sorte. Aber so ist das eben hier. Man muss die Chancen nutzen, wie sie sich ergeben: duschen wenn es Wasser gibt, rasieren wenn es warmes Wasser gibt, einkaufen was gerade vorrätig ist…🙂

Unterwegs

Heute steht ein langer Ritt im „neuen“ Bus an. Wir verabschieden unseren bisherigen Fahrer Enrique mit einem ordentlich Trinkgeld und begrüßen den neuen Fahrer Oscar, der uns mit einem baugleichen chinesischen Yutong Bus kutschiert.Der Bus ist nicht sehr groß, hat aber Klimaanlage und 24 Sitzplätze. So hat jeder, wenn er möchte, einen Doppelsitz für sich und sein Kuscheltier 😜 Shaun freut sich über den Freiraum, auch wenn die Beinfreiheit für mich nicht gerade üppig ist. Nette Geschichte am Rande: unser österreicher Paar hat von den Enkeln Kuscheltiere dabei, die sie hier am Ende der Reise an Kinder verschenken wollen. Eine tolle Idee wie ich finde.

Auf den schlechten Straßen ist unser Bus mit bis zu 75 km/h unterwegs. So kommt man ungefähr auf einen 55er Schnitt. D.h. für die heutige 350km Etappe brauchen wir 6 bis 7h reine Fahrzeit.

Es empfiehlt sich nicht, dicht hinter anderen Fahrzeugen herzufahren, da die „metertiefen“ Schlaglöcher die Fahrer oft zu heftigen Ausweich- und Bremsmanövern veranlassen. Aber generell wird sehr rücksichtsvoll und vorausschauend gefahren. Überholmanöver werden mit einem kurzen Zweifachhupen eingeleitet, welches bedeutet ‚Achtung, ich komme von hinten, bitte nicht nach links ausscheren‘.

Camagüey

Am Nachmittag geht es weiter nach Camagüey, dem Ziel unserer heutigen Etappe. Mit dem Fahrradtaxi fahren wir durch die labyrinthischen Gassen der Stadt.

Nach der Fahrradtaxi-Tour checken wir im Hotel ein und ich erkunde in der Dämmerung noch schnell die nähere Umgebung.

Beim Abendessen erfahren wir, dass unser Bus ein technisches Problem hat, und von Havanna ein anderer Bus inkl. neuem Fahrer losgeschickt wurde. Das tut uns sehr leid, denn wir hatten mit Enrique einen, unserer Meinung nach, sehr guten Fahrer, der einerseits zügig, aber auch immer voller Respekt vor Fahrradfahrern, Pferdekarren usw. unterwegs war und bei dem wir uns immer sehr sicher gefühlt haben. Von Havanna bis Sanctí Spíritus war sogar seine Frau, in Absprache mit uns allen, mit an Bord, die Verwandte besuchen wollte und so eine Mitfahrgelegenheit hatte. Aber nun müssen wir uns morgen früh von Enrique verabschieden. Die Messlatte für den neuen Fahrer hängt hoch 😉

Sanctí Spíritus

Der nächste Halt ist das Städtchen Sanctí Spíritus mit einer Brücke aus Kolonialzeiten. Der Fluss ist praktisch vollständig von Wasserpflanzen zugewachsen.

Außerdem schauen wir uns natürlich die Stadt an.

Das Mittagessen ist nicht ganz so üppig wie bisher (da sind wir wohl mittlerweile etwas verwöhnt), aber gut. Dafür gibt es aber musikalische Unterhaltung. Wie auch schon zu Silvester fällt uns auf, dass Musik wohl ausschließlich oder hauptsächlich von Männern gemacht wird.

Manaca Iznaga-Sklaventurm

Unser erster Stopp heute auf dem Weg nach Camagüey ist der Manaca Iznaga Sklaventurm, von dem man einen schönen Blick über das Valle de los Ingenios – das Zuckerrohrmühlental – hat.

Rund um den Turm wird viel mit Stickereien verkauft – von Tischdecken über Blusen und Hemden, ähnlich wie man es von früher von Rumänien und Bulgarien kennt, wo diese Stickereien am Straßenrand verkauft wurden.

Das halbkugelförmige Gefäß im Hintergrund ist eine Zuckersiedepfanne, in der der Zuckerrohrsaft eingekocht wurde:

Blick vom Turm:

Faulenzertag

Den Großteil des heutigen Tages, dem 8. Tag unserer Rundreise, verbringen wir am Meer, genauer gesagt am Strand von Ancon, ein paar Kilometer südlich von Trinidad. Das Wasser ist klar und warm, der Strand fein-sandig … es fehlen nur noch die schräg Richtung Meer gebogenen Palmen für die Postkartenidylle.

Beim Schnorcheln finde ich eine Languste unter einem versenkten Stahlträger, einen großen grün-orange gefärbten Seestern und diverse Fische. Leider habe ich die Unterwasserkamera nicht dabei, um ein paar Bilder zu machen.

Shaun findet es hier auch super, aber hat wohl den Schuss Rum im Kokosnusssaft nicht vertragen, denn er hat schon etwas Schlagseite 😜